Bundeskanzler Olaf Scholz trifft an diesem Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Frankfurt am Main. Einem Regierungssprecher zufolge ist die Begegnung in Frankfurt als “Vieraugengespräch” am frühen Nachmittag geplant. Am gleichen Tag findet auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein außerdem ein weiteres Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Der Spiegel berichtete, Selenskyj werde auch an diesem Treffen der Verteidigungsminister teilnehmen.
Selenskyj will die Verbündeten im rheinland-pfälzischen Ramstein dem Bericht zufolge persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr. Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter regelmäßig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird am Freitag dabei sein. Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter auch Deutschland. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.
Hinweise zum Ernst der Lage
Beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage im Krieg gegen Russland schildern, berichtete der Spiegel. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.
Seit dem ukrainischen Vorstoß in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet und über 300 verletzt worden.
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